Sehr geehrte Damen und Herren,
Bei der Berechnung des GR Wertes ist mir aufgefallen, dass es verschiedene Berechnungsvarianten gibt.
Wodrin besteht der Unterschied der Varianten konkret? (siehe Bild)
Vielen Dank im Voraus!
MfG
Kai Bienkowski
Unterschiede der GR Berechnung
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- Joined: Tue Aug 24, 2021 7:08 am
Unterschiede der GR Berechnung
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Re: Unterschiede der GR Berechnung
Hallo Herr Bienkowski,
die Norm EN 12464 Teil 2 sieht vor, dass auch für Arbeitsplätze im Freien eine Blendung vermieden werden muss. Um dies zu gewährleisten, sind Grenzwerte für die Blendung je nach Arbeitsplatz bzw. Tätigkeit vorgegeben. Das Blendungsbewertungssystem (GR) ist in der CIE Publikation 112:1994 beschrieben. Für die Berechnung der Blendung ist neben den Leuchten-Leuchtdichten die äquivalente Schleierleuchtdichte des Umfeldes das wesentliche Kriterium. An dieser Stelle macht die EN12464-2 gegenüber der CIE Publikation eine abweichende Vereinfachung.
DIALux bietet Ihnen die Möglichkeit auszuwählen, ob Sie die vereinfachte Methode der EN oder die vollständige Methode der CIE anwenden wollen. Bei der vereinfachten Methode wird die äquivalente Schleierleuchtdichte des Umfeldes (Lve) berechnet nach Lve=0,035 x r x Ehav x p-1 Dabei ist r der mittlere Reflexionsgrad und Ehav die mittlere Beleuchtungsstärke des „Bereichs“. Der Begriff „Bereich“ ist in der EN leider nicht näher definiert. Daher werden bei DIALux alle Bodenelemente als „Bereich“ verwendet.
Bei der Berechnung gemäß CIE Publikation 112:1994 wird die korrekte äquivalente Schleierleuchtdichte des Umfeldes berechnet. Hierbei werden alle Objekte im Gesichtsfeld des Beobachters berücksichtigt. Die Umgebung wird dabei (wie bei der Beleuchtungsstärkeberechnung auch) in kleine Teilflächen aufgeteilt. Mit der Formel erhält man die äquivalente Schleierleuchtdichte des Umfeldes, n steht für die einzelnen Teilflächen. Natürlich ist diese Berechnung genauer aber auch zeitaufwändiger.
1) GR-Berechnung nach EN 12464 (in DIALux voreingestellt) : Hier wird die Hintergrundleuchtdichte aus den Beleuchtungsstärken der Bodenelemente berechnet.
2) GR-Berechnung nach CIE 112: Hier wird die Hintergrundleuchtdichte in Abhängigkeit von der Sichtrichtung bestimmt. Im Falle von engstrahlenden Spots, ist die durch eine Leuchte erzeugte Schleierleuchtdichte Lvl = 10 Eeye / Θ2 (siehe EN12464) für jeden Beobachter extrem gering, da fast kein direktes Licht Eeye am Beobachterauge ankommt.
Man kann Blendungswerte >10 erreichen, indem die Beobachter nach oben schauen, z.B. beim Neigungswinkel 45° nehmen (anstelle von -2°).
Freundliche Grüße,
DIAL Support Team
die Norm EN 12464 Teil 2 sieht vor, dass auch für Arbeitsplätze im Freien eine Blendung vermieden werden muss. Um dies zu gewährleisten, sind Grenzwerte für die Blendung je nach Arbeitsplatz bzw. Tätigkeit vorgegeben. Das Blendungsbewertungssystem (GR) ist in der CIE Publikation 112:1994 beschrieben. Für die Berechnung der Blendung ist neben den Leuchten-Leuchtdichten die äquivalente Schleierleuchtdichte des Umfeldes das wesentliche Kriterium. An dieser Stelle macht die EN12464-2 gegenüber der CIE Publikation eine abweichende Vereinfachung.
DIALux bietet Ihnen die Möglichkeit auszuwählen, ob Sie die vereinfachte Methode der EN oder die vollständige Methode der CIE anwenden wollen. Bei der vereinfachten Methode wird die äquivalente Schleierleuchtdichte des Umfeldes (Lve) berechnet nach Lve=0,035 x r x Ehav x p-1 Dabei ist r der mittlere Reflexionsgrad und Ehav die mittlere Beleuchtungsstärke des „Bereichs“. Der Begriff „Bereich“ ist in der EN leider nicht näher definiert. Daher werden bei DIALux alle Bodenelemente als „Bereich“ verwendet.
Bei der Berechnung gemäß CIE Publikation 112:1994 wird die korrekte äquivalente Schleierleuchtdichte des Umfeldes berechnet. Hierbei werden alle Objekte im Gesichtsfeld des Beobachters berücksichtigt. Die Umgebung wird dabei (wie bei der Beleuchtungsstärkeberechnung auch) in kleine Teilflächen aufgeteilt. Mit der Formel erhält man die äquivalente Schleierleuchtdichte des Umfeldes, n steht für die einzelnen Teilflächen. Natürlich ist diese Berechnung genauer aber auch zeitaufwändiger.
1) GR-Berechnung nach EN 12464 (in DIALux voreingestellt) : Hier wird die Hintergrundleuchtdichte aus den Beleuchtungsstärken der Bodenelemente berechnet.
2) GR-Berechnung nach CIE 112: Hier wird die Hintergrundleuchtdichte in Abhängigkeit von der Sichtrichtung bestimmt. Im Falle von engstrahlenden Spots, ist die durch eine Leuchte erzeugte Schleierleuchtdichte Lvl = 10 Eeye / Θ2 (siehe EN12464) für jeden Beobachter extrem gering, da fast kein direktes Licht Eeye am Beobachterauge ankommt.
Man kann Blendungswerte >10 erreichen, indem die Beobachter nach oben schauen, z.B. beim Neigungswinkel 45° nehmen (anstelle von -2°).
Freundliche Grüße,
DIAL Support Team
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